Umrüsten auf Autogas

Eine Umrüstung von herkömmlichen Benzinmotoren auf den Gasantrieb ist relativ unkompliziert. Nahezu alle Fahrzeuge mit Ottomotor können problemlos umgerüstet werden. Je nach Zylinderzahl und gewünschter Abgasnorm, kostet eine Umrüstung zwischen 1500 und 3500 Euro. Der Umbau rechnet sich aber aufgrund des enormen Preisunterschiedes bei den Spritpreisen meist schon nach wenigen Jahren.

Es gibt im Wesentlichen drei verschiedene Möglichkeiten den Gastank einzubauen:

  • Der Gastank kann in der Reserveradmulde eingebaut werden. Hierfür wird das Reserverad entfernt und durch ein Pannenspray ersetzt, welches bei einer Reifenpanne in den Reifen gespritzt wird, sich dann verfestigt und somit eine Weiterfahrt zur nächsten Tankstelle ermöglicht. Das Tankvolumen bei dieser Einbauvariante beträgt zwischen 35 und 85 Liter.
  • Eine weitere Variante ist es, den Tank in den Kofferraum einzubauen. Die Tanks werden meist als Zylinder eingebaut und haben ein Fassungsvermögen von 60 bis 200 Liter.
  • Die dritte Möglichkeit ist der Einbau unter dem Boden.

Je nach Art und Größe des Tanks ist mit einem Zusätzlichen Gewicht von 40kg nach dem Umbau zu rechnen.

Verschiedene Techniken

Es gibt drei verschieden Typen von Gasanlagen in Fahrzeugen.

  • Venturianlagen
  • Sequenzielle Anlagen
  • LPI-Anlagen

Der Unterschied zwischen den Varianten liegt darin, dass bei den Venturianlagen und den sequenziellen Anlagen das Gas verdampft wird, bevor es in den Verbrennungstrakt gelangt. Dies geschieht durch einen Verdampfer. Dieser Verdampfer muss mit Kühlwasser beheizt werden, damit er nicht einfriert. Deshalb müssen Autos mit diesen Einbauvarianten erst unter normalem Benzinbetrieb gestartet werden, bis der Motor und somit das Kühlwasser heiß genug sind, um den Verdampfer gegen Vereisung zu schützen.

Bei LPI-Anlagen wird das Gas dagegen im flüssigen Zustand in den Ansaugtrakt gespritzt. Eine Beheizung durch das Kühlwasser ist somit überflüssig. Das Auto kann also direkt im Gasbetrieb gestartet werden. Zusätzlich hat diese Variante den Vorteil, dass die angesaugte Luft im Ansaugtrakt durch das flüssige Gas gekühlt wird. Da kalte Luft mehr Sauerstoff enthält, wird die Verbrennung des Gases verbessert. Es kommt somit zu einer Leistungssteigerung.

Sicherheit

Die Verwendung von Gasautos birgt kein erhöhtes Sicherheitsrisiko im Gegensatz zu Benzinautos. Zahlreiche Crashtests und die Erfahrungen aus der Praxis belegen, dass mit Gas betriebene Autos ebenso sicher sind.

Verbreitung

In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es momentan über 3500 Gastankstellen, wobei in unseren Nachbarländern nur etwa 20 Tankstellen verzeichnet sind. Die Tankstellendichte in Deutschland ist enorm hoch und die Tendenz ist stark steigend. Es dürfte daher keine Probleme bereiten, eine Tankstelle, die Autogas anbietet zu finden.

Vorteile im Überblick

  • Die Benzinpreise werden Sie nicht mehr stören: Mit Autogas reduzieren Sie ihre Spritkosten um bis zu 60%.
  • Nahezu jeder gängige Benzinmotor kann problemlos umgerüstet werden
  • Die hohen Oktanzahlen des Autogases schonen den Motor Ihres Fahrzeuges
  • Man kann problemlos zwischen Gas- und Benzinbetrieb wechseln (auch während der Fahrt)
  • Durch die Kombination der beiden Antriebsvarianten wird die Reichweite Ihres Fahrzeuges deutlich erhöht.
  • Die niedrigen Umrüstkosten werden schon nach kurzer Zeit durch den deutlich billigeren Kraftstoff ausgeglichen. Danach fahren Sie richtig billig!
  • Das Tankstellennetz für Autogas ist europaweit gut ausgebaut und wird ständig weiter verbessert.
  • Mit der Umrüstung fördern Sie auch die Umwelt. Der Schadstoffausstoß bei Autogas ist bis zu 15% geringer. So kann man auch bei Sommersmog fahren. (Euro 3 und 4 Normen können durch die Umrüstung erreicht werden.