Benzinpreisentwicklung seit 1950
Benzinpreisentwicklung
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Maßgebliche Faktoren für die Benzinpreisentwicklung von früher bis heute:
1973: Aufgrund der ersten Ölkrise, in der die Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) bewusst die Fördermenge an Rohöl reduzierte, kommt es zu einem ersten, deutlich spürbaren Preisanstieg. Bis 1975 steigen die Benzinpreise erstmals deutlich über 40 Cent pro Liter. Der Weltölpreis stieg von rund 3 Dollar pro Barrel ( 159 Liter ) auf über fünf Dollar pro Barrel. Dies bedeutete eine Preissteigerung um rund 70 Prozent. Im darauf folgendem Jahr stiegen die Kosten für ein Fass (Barrel) um weitere sieben Dollar und erreichten die damalige Rekordmarke von 12 Dollar pro Barrel.
1979: Nachdem die Ölpreise und damit auch die Benzinpreise sich wieder etwas normalisiert haben, kam es um 1979 zu einem erneuten, drastischen Anstieg der Ölpreise. Die zweite Ölkrise war der maßgebliche Faktor für die Benzinpreisentwicklung in den 80er Jahren. Ursache für die erneute Ölkrise, in der der Ölpreis ein erneutes Rekordhoch von 38 Dollar pro Barrel erreichte, waren Förderausfälle und vor allem die Islamische Revolution, die zum ersten Golfkrieg führte. Bis 1986 kostet ein Liter Benzin knapp über 70 Cent pro Liter. Die Benzinpreise erholten sich nach der Krise wieder und fielen bis 1990 wieder auf knapp 50 Cent pro Liter.
1990: In Folge des zweiten Golfkrieges steigen die Spritkosten wieder zunehmend an.
Nach den Ereignissen des 11. Septembers und der damit verbundenen sinkenden Nachfrage nach Kerosin, kam es kurzzeitig zu einem leichten Rückgang der Ölpreise. Dies wirkte sich aber nur unwesentlich auf die Benzinpreisentwicklung aus.
2008: Der Rohölpreis erreicht seinen Höchststand bei über 140 Dollar für ein Barrel. Damit hat sich der Ölpreis innerhalb eines Jahres verdoppelt. Als Hauptgrund für die extreme Preissteigerung wird die stark ansteigende Nachfrage in Ländern wie China und Indien gesehen. Dazu kommen verschiedene Krisen, wie der Irak-Krieg, der Krieg in Afghanistan und Kriege im Kongo.
Ende 2008: Aufgrund von massiven Fehlspekulationen und der weltweiten Finanzkrise, die durch die Immobilienkrise in den USA ausgelöst wurde, kommt es an den Börsen zu enormen Kurseinbrüchen. Die erwarteten Effekte auf die Realwirtschaft und starke Rezessionsängste sorgen für einen extremen Rückgang der Ölpreise. Ende Oktober sind die Ölpreise auf einem Jahrestief von nur 67 Dollar pro Barrel angelangt. Auch die Spritpreise sinken infolge dessen stark.
Nach der Finanzkrise trat ein neues Phänomen auf: Das Fracking. Vor allem in den USA wurden durch das Fracking (eine neue Ölfordermethode) riesige Reserven zur Ölförderung freigesetzt. Durch die folglich stark gestiegene Ölproduktion sank der Ölpreis weiter deutlich. Das Barrel kostete zeitweise deutlich unter 40 Dollar. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Benzinpreisentwicklung. Die Spritpreise sanken auf tiefstwerte von ca. 1,25 € für einen Liter Super und 1,10 € für einen Liter Diesel.
Förderkürzungen der OPEC als Reaktion auf den starken Preisverfall beschloss die OPEC Ende 2016, die Ölfördermengen zu kürzen. Gemeinschaftlich mit Russland wurde die Ölfördermenge deutlich reduziert. Bereits im Jahr 2017 konnte sich der Ölpreis dadurch stabilisieren und stieg wieder leicht an.
Im Jahr 2018 kündigte der US-Präsident Trump das Atomabkommen mit dem Iran und setzte die Sanktionen gegen das Ölexportierende Land wieder in Kraft. Da Iran einen erheblichen Anteil an der weltweiten Ölproduktion hat, stiegen die Preise in den folgenden Wochen stark an. Auch die Spritpreise zogen sofort an.
Die Benzinpreisentwicklung der jüngeren Vergangenheit können Sie hier verfolgen: Spritpreise Statistik (MTS-K)