Dieselfahrverbote

Erstellt von Melanie Stadelbauer | | Artikel

Diesel ist in der Regel günstiger als Benzin. Aber: er ist auch schmutziger. Und genau aus diesem Grund sollen Dieselfahrzeuge mehr und mehr aus den Großstädten herausgehalten werden. Die Umweltplakette kennen wir ja mittlerweile. Sie gibt es in Rot, Gelb und Grün. Und bald auch in Blau.

Wer keine blaue Plakette für seinen Diesel erhält, darf nicht mehr überall hineinfahren.

Nur Dieseln mit blauer Plakette wird es noch ermöglicht, in betroffene Umweltzonen hineinzufahren.
Unterschieden werden soll zwischen einer hellblauen Plakette für nachgerüstete Fahrzeuge mit Euro 5 – Norm, und einer dunkelblauen für neu zugelassene Fahrzeuge mit Euro 6 – Norm.
Je nach Art der Plakette gelten also unterschiedliche Fahrverbote. Welches Fahrverbot wo genau gilt, wird sich zeigen. Denn das Dieselfahrverbot ist davon abhängig, wie hoch der Stickoxidgehalt in der Luft ist. Stärker belastete Städte dürfen demnach nur noch Diesel mit Euro 6 in die Innenstädte lassen, wobei Städte, bei denen die Luftverschmutzung unterhalb der Grenzwerte liegen, vom Dieselfahrverbot nicht betroffen sind.
Die Bundesregierung möchte gegen die hohe Stickoxid - Belastung in den Städten vorgehen und spricht sich deshalb für ein Dieselfahrverbot aus.
Während die bisher gültige Umweltzone sich nur nach den Abgaswerten richtet, wird die blaue Umweltzone darauf ausgerichtet sein, die Stickoxid-Belastung zu reduzieren. Und der Ausstoß an Stickoxid ist bei einem Diesel um ein Vielfaches höher, als bei einem Benziner.
Im Vergleich zum Benzinmotor stößt ein Diesel mit Euro 3 fast das 100-fache an Stickoxid aus. Das sind enorme Werte, die die Belastung erhöhen.
Viele deutsche Städte sind bereits betroffen. Insgesamt sollen 65 Städte die aktuellen Grenzwerte von 40 mg im vergangenen Jahr nicht eingehalten haben.
Doch was bringt das Dieselfahrverbot? Ist Diesel tatsächlich so schädlich, wie von den Dieselgegnern dargestellt? Und was machen die Autofahrer, die einen Diesel besitzen?
Diese Fragen, und noch viel mehr, sind aktuell verstärkt im Fokus der Diskussionen. Nicht zuletzt, weil die rund 15 Mio. Besitzer von Dieselfahrzeugen
(Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/4270/umfrage/pkw-bestand-in-deutschland-nach-kraftstoffarten/ ) nach Alternativen Ausschau halten müssen. Auch, wenn die Umrüstung noch in entfernter Zukunft liegt, weil zum Beispiel ein Fahrverbot in Stuttgart für einen Autofahrer aus Nürnberg nicht relevant ist.
Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass das Fahrverbot nach und nach ausgeweitet wird und vor allem die Steuererleichterung, welche aktuell noch auf dem Diesel liegt, aufgehoben werden wird
Für die Autohersteller bedeutet diese Umstellung viel Investition, aber auch große Chancen, sich am Automarkt neu zu etablieren. Da viele alte Dieselfahrzeuge nicht nachgerüstet werden können, wird der Neukauf angeregt. Bereits jetzt wird mit attraktiven Angeboten und speziellen Prämien geworben, und so vielen Autofahrern der Neukauf eines umweltfreundlicheren Wagens erleichtert.
Gerade für diejenigen, die ihr Auto überwiegend für kürzere Strecken benötigen, lohnt sich gegebenenfalls die Umstellung auf ein Elektroauto. Viele Kommunen sind bereits an der Umrüstung beteiligt und steigen nach und nach auf Elektroautos um.
Doch wie kam es überhaupt zu der Debatte, das für Diesel künftig Fahrverbote ausgesprochen werden können?
Auslöser für die Debatte war, zumindest teilweise, eine Klage der EU. Diese hat Deutschland verklagt, weil die von vor 10 Jahren beschlossenen Grenzwerte nach wie vor nicht eingehalten werden und immer noch zu hoch sind.